Gefriertrocknungsprozess
Ohne Wasser hält’s besser!
Bereits in den Zeiten vor Kühl- und Gefrierschränken haben Menschen ihre Lebensmittel haltbar gemacht. Die wohl älteste Methode ist dabei die Trocknung. Frische Lebensmittel wie Obst lagen zum Trocknen in der Sonne und standen dann bis tief in den Winter und darüber hinaus zur Verfügung. Die Haltbarkeit war gewährleistet, denn Wasser ist nicht nur Grundlage des Lebens, sondern auch des Verderbens. Das in der Nahrung enthaltene Wasser beinhaltet Bakterien, Pilze oder chemisch besonders aktive Stoffe wie Enzyme, die das Essen schlecht werden lassen. Diese Verfalls, Prozesse sind auf Wasser angewiesen, ähnlich wie die Vorgänge in einer lebenden Zelle.
Effektive Trocknung
Eine Optimierung und Beschleunigung des Trocknungsprozesses entsteht, wenn die Nahrungsmittel erhitzt werden. Moderne Technologien wie der Gefriertrocknungsprozess auch bekannt als Lyophilisation oder Sublimationstrocknung sowie die Vakuumverdampfung sorgen heute für eine enorm lange Haltbarkeit. Diese Konservierungsarten liegen vielen Lebensmitteln zugrunde und werden auch bei den Emergency Food Produkten eingesetzt.
Gute Beispiele für die tägliche Verwendung sind Kaffeepulver und Tütensuppen. Auch hier ist die Gefriertrocknung Grundlage der Haltbarkeit. Schnell mit heissem Wasser aufgegossen und schon ist der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Die Getränke und Speisen sind genussfertig.
Doch wie funktioniert Gefriertrocknung eigentlich?
Die Lebensmittel, die einem Gefriertrocknungsprozess unterzogen werden, unterliegen strengen Kontrollen und amtlicher Aufsicht. So wird nur beste Qualität verwendet. Der Gefriertrocknungsprozess an sich besteht aus verschiedenen Stufen.
Stufe 1:
Um frische Farbe, Geschmack und Nährwerte zu erhalten, werden frische oder gekochte Speisen schockgefroren.
Stufe 2:
Danach werden sie in gefrorenem Zustand bei extremen Unterdruck nahe dem Vakuum getrocknet.
Stufe 3:
Der entweichende Wasserdampf schlägt sich an einer noch kälteren Kühlfläche in der Vakuumkammer nieder. Dieser sogenannte Kondensator sorgt dadurch gleichzeitig dafür, dass die Luft in der Gefriertrocknungs-Anlage trocken bleibt, In einer extrem trockenen Umgebung verdunstet nämlich das Wasser direkt aus dem Eis, ohne sich vorher zu verflüssigen. Diese Sublimation verläuft allerdings sehr langsam, wesentlich langsamer als zum Beispiel siedendes Wasser verdampft. Das Gefriertrocknen senkt den Wassergehalt von Lebensmitteln auf wenige Prozent ab.
Stufe 4:
Nun sind die Lebensmittel und Speisen fertig zum Verpacken in luft- und wasserdichte Dosen. Beim Abfüllen wird der in den Dosen enthaltene Sauerstoff durch Stickstoff ersetzt. Nach der Versiegelung der Dosen ist die hohe Qualität der Speisen über einen langen Zeitraum gewährleistet. So verzögert sich der Verfall, teilweise auf Jahre hinaus, ohne dass zusätzlich noch gekühlt oder chemisch nachbehandelt werden müsste.
Umkehren leichtgemacht
Nach dem Öffnen der Dosen reicht es, heisses oder kaltes Wasser hinzuzugeben und schon ist der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Die Speisen sind nach kurzer Zeit verzehrfertig ohne an Geschmack oder Nährstoffen verloren zu haben.